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Montag, 22. Dezember 2014

Helga König: Gedanken zum Tod von #Udo_Jürgens und #Joe_Cocker

Der Chansonsänger Udo Jürgens starb gestern und heute verstarb der Bluessänger Joe Cocker. Beide waren wunderbare Musiker, die zahllosen Menschen viel Freude schenkten.

Joe Cocker erlebte ich im Sommer 1982 auf der Loreley live. Damals trat dort auch der Liedermacher Wolfgang Ambross auf. An Einzelheiten allerdings  kann ich mich kaum erinnern, aber doch daran, dass alle hingerissen waren als Cocker sang. Ich war es auch. 

Udo Jürgens habe ich live nicht erlebt, aber seine frühen Chansons als Teenager im Radio gehört. Ich erinnere mich an "17 Jahr’ blondes Haar, so stand sie vor mir....", ein Song, der auch noch in den frühen 1970ern immerfort zu hören war, aber eigentich nicht für das wahre Können dieses Künstlers steht, sondern  für ein Klischee, dem man  unreflektiert nacheiferte.

Dass Udo Jürgens damals im Alter meiner Mutter war, realisierte ich nicht. Er wirkte zeitlos. Weibliche Teenager bestaunten ihn in  Jugendzeitschriften, obschon er ihr Vater hätte sein können. Auch jetzt  kurz vor seinem Ableben  mutete er noch immer zeitlos und damit unsterblich an.

Dass sein Herz bei einem Spaziergang versagte, will man sich nicht vorstellen, denn sein Erscheinungsbild suggerierte, das er gewiss so lange leben wird wie Johannes Heesters. Den Tod von Udo Jürgens  empfindet man als zynische Attacke auf unsere Vorstellung, dass vielleicht doch Hoffnung besteht, dass  das Leben  ewig dauern könnte, zumindest bei Menschen, die mit 80 Jahren noch dynamisch und jugendlich erscheinen.

Der britische Rock- und Bluessänger Joe Cocker  hatte  Lungenkrebs. Vermutlich hat er ähnlich wie Heinrich Böll, über den ich gestern schrieb, zu viel geraucht... 

Jürgens und Cocker erhielten  wegen ihres Könnens u.a. die Goldene Kamera, doch ihre Startchancen waren höchst verschieden. Während Udo Jürgens im elterlichen Schloss aufwuchs, machte das Arbeiterkind Joe Cocker eine Lehre als Gasiinstallateur. Beide hörten auf ihre innere Stimme,  gingen einen ihnen nicht vorbestimmten Weg und  schafften den Durchbruch in ihrem Metier.

Ich versuche mir vorzustellen, dass die beiden jetzt an einem paradiesischen Ort sich über ihre Musik unterhalten und Erfahrungen austauschen, vielleicht gemeinsam ein Stück komponieren und auch einen Text verfassen. 

Würde das funktionieren? Beide besaßen die innere Freiheit auch auf Menschen zuzugehen, die völlig anders waren als sie selbst. Diese Freiheit war ein Teil ihres Erfolgs. Deshalb werden  sie auch keine Probleme miteinander haben als Neuankömmlinge im Musikhimmel der  Spärenklänge, der nun mit Spektakulärem rechnen muss....Es hat gewiss einen Grund, dass diese beiden Musiker fast zeitgleich gestorben sind, denn nichts geschieht ohne Grund.

https://www.youtube.com/watch?v=VBSYVUOPQdA
https://www.youtube.com/watch?v=_wG6Cgmgn5U

Helga König

2 Kommentare:

  1. Vielen Dank, Helga, für diese schönen Worte!

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  2. Danke, Dir liebe Johanna für Deinen freundlichen Kommentar. Dir herzliche Grüße. Helga.

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