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Donnerstag, 18. Dezember 2014

Helga König: 12. Antwort an Rolf Dobelli "Fragen an das Leben"

"Nach wie vielen Seiten legen Sie ein langweiliges Buch weg?" (Rolf Dobelli  "Fragen an das Leben", S. 129)

Gegenfrage. Wann ist ein Buch langweilig? 

Langweilig ist ein Buch für  mich dann nicht, wenn es mich erheitert und in vieler Hinsicht anregt. Dabei spielt Sprache selbstverständlich eine Rolle, aber vor allem der Inhalt. Oscar Wilde beispielweise hat mich noch nie gelangweilt

Langweilig ist ein Buch für mich ebenfalls nicht, wenn es mich wirklich geistig fordert und mir Konzentration abverlangt. 

Doch auch dann kann das Lesen ermüden, aber keineswegs so, dass man das Buch angeödet endgültig  in die Ecke verbannt, sondern eher auf die Weise, dass man sich eine Auszeit im Hinblick auf den Text gönnt. Die Auszeit kann sich Jahre hinziehen, bis man reif für das Werk ist.

Einige solcher Bücher stehen seit ewigen Zeiten angelesen in meiner Bibliothek. Ich weiß, dass ich sie noch irgendwann zu Ende bringen und eine Rezension dazu anfertigen werde. "Ulysses" gehört zu diesen Werken, auch Texte von Hegel. 

Langweilige Bücher sind für mich beispielsweise inhaltslose, aufgeblähte Monsterwerke. Ich lese sie an, 20 -30 Seiten maximal, lese kurz quer, lege sie zu Seite und schweige mich dazu in der Folge selbstverständlich aus. 

Das tue ich, weil ich über ein angelesenes Buch nicht urteilen möchte und auch nicht darlegen will, warum mich ein Text gelangweilt hat. Wieso einen anderen kränken, wenn er uns langweilt und die Zeit stiehlt? Weshalb mit gleicher Münze heimzahlen?


Helga König

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