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Donnerstag, 8. Januar 2015

Helga König: Gedanken zum gestrigen #Massaker in #Paris

Seit es das Internet gibt, sind uns überall auf dieser Welt die Menschen näher gekommen. Wer sich häufig auf Twitter, Facebook oder in weltweit zugänglichen Foren aufhält, erlebt und lernt die Verschiedenheit kultureller Verhaltensmuster täglich ein wenig mehr kennen. 

Wir in Europa leben nicht mehr in einem kulturell hermetisch abgeschlossenen Raum, sondern müssen uns mit anderen kulturellen Gepflogenheiten auseinander setzen, die der Preis für Multi-Kulti sind, den wir ohne Murren zahlen sollten, sofern wir eine gut funktionierende Weltgemeinschaft anstreben, in der Nationalstaaten endlich kein Thema mehr sind und dauerhafter Frieden als Ergebnis winkt. 

Es ist kein Wegducken, wenn wir in Wort und Bild jede Form von Provokation unterlassen, uns stattdessen die Frage stellen, ab wann wir zu kränken beginnen und unnötigen Zorn oder unversöhnlichen Hass auslösen.

Auf unser altes demokratisches Meinungsfreiheitsrecht stets tausendprozentig zu pochen, ist nicht besonders klug. Weise ist, es so zu nutzen, dass der andere sein Gesicht nicht verliert. 

Das Zusammenleben unterschiedlicher Kulturen erfordert eine höhere Sensibilität, die wir alle erlernen müssen. Wir dürfen durch unser unüberlegtes Tun keinen Legitimationsgrund für das Treiben religiöser Fanatiker darstellen. Besonnenheit ist angesagt. 

Es muss uns klar sein, dass das Massaker der religiösen Fanatiker in Paris nun seitens der Rechtsradikalen sowohl in Frankreich als auch in Deutschland als Motiv für ihr zukünftiges Treiben herangezogen wird und es muss uns auch bewusst werden, dass nun seitens der rechten Agitatoren mit der Angst der Bevölkerung gespielt und auf diese Weise Fremdenhass geschürt werden wird.

Damit all dies nicht noch mehr eskaliert, ist Zurückhaltung angesagt. Wieviel Ironie, wieviel flappsigen Spott kann ich einem Menschen mit anderem kulturellen oder religiösen Backround zumuten? Was muss er aushalten? Wann kränke ich ihn? Wie reagiert ein hochgradig fanatischer Mensch, wenn er sich gekränkt fühlt? Wann beginnt er Amok zu laufen? 

Das sind die Fragen, die wir uns stellen sollten. Ignoranz kann in solchen Zeiten tödlich sein, wie wir gestern gelernt haben. 

Helga König

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