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Samstag, 19. September 2015

#Helga_König: #Sonntagsgedanken: 20.9.2015

Die Bilder des Sommers 2015 wurden überschattet von der Flüchtlingskrise, die sofern keine vernünftigen Lösungen gefunden werden, zu einem noch furchtbareren Drama in der herannahenden, kalten Jahreszeit ausarten wird. 

Wer aus Kriegsgebieten flieht, hat entsetzliche Dinge gesehen oder am eigenen Leib erlebt. Selbstverständlich will er seine Familie und sich schützen. Wenn Fasssplitterbomben in belebten Städten explodieren, regnet es Blut. Der Fluchtinstinkt sagt den Menschen dann, was zu tun ist und der Verstand bestätigt dies sofort, wenn keine Chance besteht, gegen perverse Machtstrukturen vorzugehen. Menschen wollen leben, wollen überleben, wollen in Flüchtlingslagern nicht verhungern, wenn anderenorts die Möglichkeit besteht, satt zu werden und einen Neuanfang zu wagen. 

#Jürgen_Todenhöfer schrieb im August 2015 auf Facebook:  "Ich plädiere für mehr #Menschlichkeit. Und mehr Klugheit. Wir sollten alle Flüchtlinge so behandeln, wie wir selbst behandelt werden möchten."

Das ist Kants "#Kategorischer_Imperativ" auf das Verhalten gegenüber Flüchtlingen bezogen und bringt genau auf den Punkt, worum es geht. Es ist purer Egoismus, der dazu führt, die "Goldene Regel" nicht zu beherzigen und auf die Spitze getrieben, sie einzufordern, wenn man selbst Not leidet, wie dies bei einigen ehemaligen Ostblockländern der Fall war, aber dann, wenn man auch mal helfen soll, Schippe zu winken. 

Das österreichische Internet-Magazin "#derStandard_at" schrieb dieser Tage, dass mehr als 11 Millionen #Syrer zur Zeit auf der Flucht sind, davon 7,6 Millionen innerhalb des Staatsgebietes. Etwa vier Millionen suchten Zuflucht in anderen Ländern, zumeist in den direkten Nachbarstaaten Türkei, Libanon und Jordanien. Seit April 2011 haben 430 000 Syrer in einem anderen europäischen Land Schutz gesucht. 11 Millionen Syrer sind nicht grundlos auf der Flucht. Es wird Zeit, dass die Weltgemeinschaft das Grundproblem pragmatisch, jenseits von ideologischen Vorbehalten gemeinsam löst. 

Ein Volk muss die Möglichkeit haben, dort zu leben, wo sich seine Mentalität entwickelt hat, wo es sich klimatisch wohlfühlt, wo es problemlos mit anderen kommunizieren kann, wo die Bürger wirklich sie selbst sein können. #Flüchtlinge sind keine #Einwanderer, denn sie bewegen sich von zu Hause fort, weil sie gezwungen werden. Es ist keine freiwillige Entscheidung.  

Auf dem Gebiet des heutigen #Syrien wurden archäologische Funde ausgemacht, die 1 Million Jahre alt sind. Wenn ein uraltes Volk mit uralter Kultur sich zur #Massenflucht (nicht Völkerwanderung) genötigt fühlt, liegen schwerwiegende Gründe vor. 220 000 Syrier wurden seit 2011 im eigenen Land getötet. #Folter ist in Syrien an der Tagesordnung. "#Die_Welt"  titelte im letzten Jahr bereits "Assads Folterkammern sind die Hölle" und berichtete von den Qualen der Gefolterten, darunter auch Frauen, die in den Folterkerkern vergewaltigt werden. 

Wie man in einem weiteren Beitrag des oben bereits erwähnten österreichischen Magazins lesen kann, ist es für Frauen und Kinder ungleich gefährlicher zu fliehen. Das auch ist der Grund, weshalb man auf zahlreichen Fotos überdurchschnittlich viele Männer sieht. Während die Familie oft in den Lagern ausharrt, begeben sich die Männer auf die Flucht, um die Familie später auf legalem Wege nachzuholen. Das zeigt die Fürsorge der syrischen Männer gegenüber ihren Familien, die in unserem Kulturkreis immer unüblicher und deshalb von manchen Männern hierzulande nicht mehr begriffen wird. 

81 Tausend Flüchtlinge sind zwischen dem 4. und 15. September 2015 durchs #Burgenland/Österreich gezogen. Solche Zahlen verdeutlichen das Problem, das man nicht mit Grenzschließungen lösen kann. 

Soeben lese ich auf #n-tv, dass nun auch die Slowenen Flüchtlinge mit Tränengas abwehren und lese weiter, dass erneut Kinder verletzt wurden durch dieses Vorgehen. 

Man fragt sich,  wann erstmals Waffen seitens der ehemaligen Ostblockländer an ihren Grenzen eingesetzt werden, fragt sich auch,  ob  eventuell die vormalige kommunistische Gottlosigkeit, eine gewisse Anzahl von Menschen in diesen Ländern so erschreckend  empathielos gemacht hat. 

Menschen, die vor #Krieg, #Unterdrückung und #Terror flüchten, müssen menschenwürdig und in Übereinstimmung mit den europäischen Werten seitens der Europäer behandelt werden. Doch sind unsere christlich- humanistischen Werte auch bei allen Menschen in ehemaligen kommunistischen Ländern wirklich angekommen?

Diese Frage muss man sich stellen, wenn man die Vorgehensweise all jener sieht, denen  geholfen wurde und die sich jetzt sperren,  auch zu helfen.

 Helga König

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