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Samstag, 19. Dezember 2015

#Helga_König: #Sonntagsgedanken, 20.12.2015

Einige Tage vor #Weihnachten im Internet über die #Liebe nachzudenken, kann nicht verkehrt sein, selbst wenn man gerade dort in den sozialen Netzwerken das ganze Jahr hindurch #Reflexionen über die Liebe liest. Solche #Sentenzen finde ich übrigens überaus bereichernd, weil sie uns alle im Hinblick auf den Sinn von Liebe sensibilisieren. 

So las ich gestern Vormittag mehr oder weniger zufällig nachstehenden Satz: "Man kann Liebe nicht verlangen". Diese Sentenz stammt, wie ich mich später kundig machte, aus einem Stück des deutschen Dramatikers #Tankred_Dorst, der an diesem Tage seinen 90. Geburtstag gefeiert hat. 

Ohne das Stück zu kennen, fühlte ich mich spontan bemüssigt, zu kommentieren: "Liebe ist ein Geschenk, ähnlich wie ein ungekünsteltes Lächeln. Wer sie einfordert, haftet einer materialistischen Welt an" und stimmte auf diese Weise Tankred Dorst zu. 

Über die Liebe sind unzählige Bücher verfasst worden, doch im Grunde hat #Mahatma_Gandhi sie am anschaulichsten definiert "Du und ich- wir sind eins. Ich kann Dir nicht wehtun ohne mich zu verletzen." Das innere Band, das Menschen gewissermaßen zu einer Person werden lässt, ohne dass beide ihre Individualität verlieren, benötigt viel Pflege, damit es widerstandsfähig wird bzw. bleibt. 

Man pflegt es wohl am besten dadurch, dass man seinem Gegenüber nicht nachhaltig weh tut. Es geht bei solchen Verletzungen nicht um die üblichen Zwistigkeiten in Beziehungen, um  böse Worte, die man sich leicht verzeiht, sondern um Kränkungen, die beispielsweise durch Vernachlässigung entstehen oder solche, die einem Betrug geschuldet sind. 

Weil Liebe ein Geschenk ist, das man nicht einfordern kann, muss sich ein jeder seiner Verantwortung bewusst sein, diese nicht leichtfertig aufs Spiel zu setzen und sollte auch darüber nachdenken, welche Verantwortung ein Satz wie etwa  "Ich liebe Dich" nach sich zieht, mit dem man möglicherweise das Herz eines anderen öffnet und ihn dadurch verletzbar macht. 

Der Komponist #Kurt_Masur, der gestern verstarb, sagte irgendwann "Die größten Schäden, die entstanden sind, sind die Schäden in den Herzen und Köpfen der Menschen." Nicht selten entstehen solche Schäden dadurch, wenn vormals Liebende sich trennen, dabei einer der einst Liebenden meint, nicht mehr lieben zu können und der andere nicht verstehen will, dass Liebe sich nicht einklagen lässt.

So wächst Kälte und Verhärtung bei dem einen und Herzschmerz bei dem anderen als Bedingung dafür, dass das Band endgültig zerreißen kann, denn erst  wenn dieses vollständig zerfetzt ist, ist die Liebe zwischen zwei Menschen tot.  Wir alle wissen, dass bei diesem Vorgang  nicht selten einer der beiden vormals Liebenden zerbricht, manchmal sogar vor Kummer stirbt.

In einem meiner Tweets schrieb ich: 

Woran Menschen zerbrechen? 
An Lieblosigkeit, Respektlosigkeit und Niedertracht. 
Wodurch Menschen wachsen? 
Durch Liebe und Wertschätzung. 

Dieser Gedanken, dem täglich immer mehr Menschen zustimmen, steht nicht im Widerspruch zu der Sentenz von Tankred Dorst, gleichwohl verdeutlicht er, was geschehen kann, wenn wir Liebe verschenken oder aber es nicht tun. 

Der Philosoph Elbert Hubbard (1856-1915) sagte einst "Die Liebe, die wir verschenken, ist die einzige, die uns bleibt."

Dies ist ein guter Grund von keinem Liebe einzufordern, sondern immer wieder Liebe zu verschenken, weil dieses Verhalten allein uns zu einem liebenswerten Menschen macht, der sich niemals gezwungen zu fühlen braucht, Liebe einzufordern.

Helga König

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