Impressum

Das Impressum finden Sie auf der Hauptseite von "Buch, Kultur und Lifestyle- Das Magazin für den anspruchsvollen Leser" wwww.rezensionen.co

Samstag, 2. April 2016

Helga König: Sonntagsgedanken, 3.4. 2016

+++FRÜHLING +++
100 x 100 mixed media
Copyright: Walter E Beck 
"Ohne die Kälte und Trostlosigkeit des Winters gäbe es die Wärme und die Pracht des Frühlings nicht."   Laotse

Die Leser der Gastkolumnen von "Buch, Kultur und Lifestyle" haben gewiss gestern bereits die schöne, kleine Erzählung des Malers Walter E. Beck entdeckt, die den Titel "Jazzkneipe" trägt. 

Sie endet mit einem beschrifteten Bild, das uns ermahnt: "Eile nicht. Liebe". Diese Botschaft sollte man nicht nur im Frühling beherzigen.

#Walter_E_Beck geht mit seinen Gedanken in eine andere Zeit zurück und erzählt eine Liebesgeschichte, von der wir nicht wissen, ob die sich in der skizzierten Nacht entfachte Glut weiterentwickelt hat oder ob sie stattdessen rasch wieder erloschen ist. 

Nicht immer nimmt das, was scheinbar überstürzt beginnt, ein ebenso überstürztes Ende. Hin und wieder kommt es vor, dass das "Erkennen" eine spirituelle Ebene beinhaltet und man weiß, dass dieses, was sich im "Erkennen" zeigt, schon immer war und immer sein wird und wie ein blaues Band eines ewig andauernden Frühlings zwei Menschen verbindet und zwar über die Jahrhunderte hinweg. 

Es geht nicht um ein Happy End, wie wir es aus alten Hollywood-Filmen kennen. Worum aber geht es dann? Vielleicht um das Wissen um die Unsterblichkeit der Seelen...  

Der Frühling inmitten des Novembers, der im Hippiebett des Erzählers auf wenige Stunden verdichtet gefeiert wurde, manifestiert sich für alle sichtbar in dem neuen Werk Walter E. Becks mit dem Titel "Frühling". 

Das Gemälde bringt uns diese Jahreszeit spirituell nahe und lässt uns begreifen, weshalb die Frau aus dem Gestern, deren Namen wir nicht wissen müssen, bis zum heutigen Tage Raum in der Seele  des Erzählers inne hat. 

Es ist das Licht, das sie schenkte inmitten des Novembernebels und der damit verbundenen Melancholie. Eine solche Helligkeit bewahrt man nicht nur als Künstler, weil man um deren Kostbarkeit weiß.

Als ich das Werk "Frühling" sah, fiel mir spontan ein Gedicht von Eduard Friedrich Mörike ein. Ich möchte es an dieser Stelle wiedergeben: 

Er ist's
Frühling lässt sein blaues Band
Wieder flattern durch die Lüfte;
Süße, wohlbekannte Düfte
Streifen ahnungsvoll das Land.
Veilchen träumen schon,
Wollen balde kommen.
 — Horch, von fern ein leiser Harfenton!
 Frühling, ja du bist's!
Dich hab' ich vernommen!

Blicken wir auf das Gemälde "Frühling", so haben wir den Eindruck, ihn als Gedanken zu sehen, geboren unter den Sphärenklängen des Universums. 

Wir empfinden, wie diese Jahreszeit sich uns allen nähert,  wie die Natur davon träumt zu erwachen, um erneut blühende Paradiese zu schenken, die für Poeten und Troubadoure natürlich auch blaue Blumen bereithalten, deren Traumzeit  durch die Verse und Lieder ein Ende nimmt. Alles blüht nun und duftet süß.

Die introvertierte Frau mit den blauen- grünen  Augen und der schlanken Gestalt hat sich verwandelt in eine Farbe und zwar in Lapislazuli.  Wir sehen und bewundern dieses Orientalischblau im Bild oben. Der Stein aus dem diese Farbe hergestellt wird, ist der Stein der Freundschaft aber auch der Wahrheit und Weisheit. 

Walter E Becks Ermahnung "Eile nicht. Liebe" erhält eine neue Bedeutung. 

Alles was zwischen Menschen geschieht, unterliegt dem Wandel, doch wenn es wahrhaftig ist, mündet es in Freundschaft und begreift,  dass weise zu sein nichts anderes als LIEBEN heißt. 


Helga König

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen