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Sonntag, 29. April 2018

Helga König: Sonntagskolumne, 29.4.2018

Nachdem ich mir in den letzten Tagen immer wieder Dokumentationen über die Muster und Ursachen von psychopathischem Verhalten angeschaut habe, ist mir bewusst geworden, dass die Verhaltensmuster solcher Menschen, - bei Führungskräften sollen übrigens 14,5% psychopathisch ausgerichtet sein-, nicht durch gute Worte, ja noch nicht einmal durch Psychotherapien beizukommen ist, weil es sich bei diesem abgründigen Verhalten offenbar um einen Defekt des Empathiezentrums im Gehirn handelt.

Dadurch auch erklären sich die spürbare Kälte, die von solchen Leuten ausgeht und zudem der bloß gespielte Charme, auf den Personen ohne Menschenkenntnis leicht hereinfallen können. Dieser dient dazu, das Gegenüber einzulullen und gefügig oder im idealsten Fall hörig zu machen. 

Der Defekt im Gehirn kann offenbar angeboren oder eine Folge eines Kindheitstraumas sein, das von Vernachlässigung, Vergewaltigung oder Kindheitsmisshandlung herrührt. 

Mir sind im Laufe meines Lebens einige solcher Männer und Frauen begegnet, deren Verhalten mir lange Zeit nicht zufriedenstellend erklärbar erschien. Eines hatten diese Personen gemeinsam: eine geradezu atemberaubende Egomanie, erkennbar durch mangelnde Rücksichtnahme, Habsucht, niederträchtige Verhaltensmuster, selbst ihren Nächsten gegenüber und offensichtlich keinerlei Schuldgefühle. 

Psychopathen schrecken, wie man erfährt, weder vor Lug, Betrug noch Mord zurück, wenn es ihrem Vorteil dient, gehen jedes Risiko ein, weil sie keine Angst kennen, da diese mit einem intakten Empathiezentrum in Zusammenhang steht. 

Noch zu Studienzeiten erlebte ich ein Familiendrama hautnah mit. Opfer eines Psychopathen war eine damals bildschöne, sehr intelligente Geschäftsfrau. Sie war zu diesem Zeitpunkt Ende 40. Der  15 Jahre jüngere Psychopath, der ihr erfolgreich zusetzte, gewann über subtile Charmeoffensiven Macht über sie. Sie finanzierte ihn fortan, während er sie pausenlos betrog und sie so einkochte, dass sie nur noch der Schatten ihrer selbst war. Dennoch schaffte sie es nicht, die Hörigkeit zu überwinden, zumal er sie immer mehr von ihren Freunden und ihrer Familie isolierte. 

In einem anderen Fall ging das gleiche Spiel zwischen einem Mann und einer Frau und deren Sohn ab. Auch hier spielte  mit den Jahren immer mehr  die Isolation des Opfers eine Rolle. Die Frau und ihr Sohn waren Psychopathen und zerstörten aus Habsucht das Lebenswerk des Mannes. 

In beiden angeführten Beispielen waren die Opfer auffallend narzisstisch und insofern verstärkt von Anerkennung abhängig. 

Spontan kann ich noch gut 50 Fälle dieser Art anführen, wo stets Psychopathen mit Narzissten in Symbiosen gegangen sind und Drama stets das Ergebnis war. Es gibt Untersuchungen, wonach Psychopathen binnen Sekunden ihre Opfer erkennen und zwar an deren Körperhaltung und Gesten. 

Durch den Erziehungsratgeber von Johanna Harrer wurde in der Nazi-Zeit versucht, eine ganze Generation zu gefühlskalten Psychopathen abzurichten, weil die Kinder ohne Zärtlichkeit erzogen und auf diese Weise kalt gemacht werden sollten. Empathielose Menschen eigneten sich besser für das Kriegshandwerk, für die Jobs in den Konzentrationslagern und für die Ausbeutung anderer Völker. 

Die Kulturantrhopologien Magret Mead zeigte am Beispiel der Südsee-Stämme Arapesh und Munugumor, welche Folgen eine liebevolle oder im Gegensatz ein aggressionserzeugende frühkindliche Erziehung hat, lange bevor man wusste, was dadurch im Kopf lahmgelegt wurde. Ist das Empathiezentrum erst einmal gestört, gibt es für das Ego kein Halten mehr.

Merke: Werte und Emotionen sind Psychopathen fremd. 

Deshalb auch hat ein solcher Mensch keine Schuldgefühle und empfindet sich keinen Werten verpflichtet. Werte sind ihm einfach egal. Macht, Status und Geld sind die erklärten Ziele von Psychopathen. Diese versucht er sich als Parasit anzueignen, indem er andere einlullt oder aber er macht Beute durch Lug, Betrug und grausamste Gewalt. Der Sklave, der Zwangsarbeiter oder Menschen, die freiwillig Leistungen gratis erbringen, sind  das Ideal für einen Psychopathen, denn so kann er sich hervorragend bereichern, ohne selbst etwas leisten zu müssen.

Ein solcher Mensch kann Millionen oder gar Milliarden besitzen und hat kein Problem damit, ein Kind verhungern zu sehen, weil er das Leid überhaupt nicht wahrnimmt. Mir hat ein Opfer berichtet, dass er als Kind aufgrund eines Unfalls am Auge schwer geblutet und seine psychopathische Mutter ihm nicht geholfen habe, obgleich sie sah, was geschehen war. Die gleiche Frau besuchte ihren Ehemann nach über 60 Jahren Ehe nicht im Krankenhaus, obschon sie wusste, dass er schwer krank war. Sie hatte ihn zu diesem Zeitpunkt bereits materiell restlos ausgeweidet. Der kranke Mann interessierte sie deshalb nicht mehr. Es gab nichts mehr abzukassieren. Dabei verhinderte sie, dass Menschen, die ihn wirklich schätzten, besuchen konnten. Drei Wochen später verstarb er dann isoliert im Krankenhaus.

Man kann solche Menschen nicht wachrütteln, weil der Defekt im Kopf es nicht zulässt und er  bislang auch nicht heilbar ist. 

Deshalb bleiben Psychopathen bis zu ihrem Ableben abgründig, kontrollieren andere ununterbrochen, um bis zum letzten Atemzug und über ihren Tod hinaus, ihre Macht auszudehnen, bzw. zu manifestieren. Der Mitmensch ist ihnen niemals Ziel, sondern stets nur Mittel und Kants kategorischer Imperativ ist für sie eine Zumutung über die sie sich selbstverständlich empören. Zeuge einer solche Empörung wurde ich vor Jahren tatsächlich selbst einmal.

Helga König

Samstag, 21. April 2018

Helga König, Sonntagskolumne, 22.4.2018

Es ist unendlich wichtig, an die Schandtaten der Nazis zu erinnern, denn erneut haben wir Nazis in diesem Land. Sie werden wieder morden und rauben, wenn man ihnen keinen Einhalt gebietet, weil es ihrer Natur entspricht. Sie sind unverbesserlich. #noNazis, #noAfD 

Diesen Tweet postete ich heute Morgen, nachdem ich einige Artikel in den großen Tageszeitungen zu dem Aufstand im Warschauer Ghetto, der gestern vor 75 Jahren begann, gelesen hatte. Die Nazis erschossen damals Tausende von jüdischen Ghettobewohnern oder deportierten sie in die Todeslager. 

Woher kommen diese unsägliche Niedertracht und die Kälte, die der Motor für solche kollektiven Schandtaten ist? 

Wie entseelt sind Menschen, die anderen furchtbares Leid zufügen, sie foltern und ermorden aus ideologischen oder religiösen Motiven oder aber weil sie grenzenlos habsüchtig sind? 

Die Publizistin Gräfin Dönhoff, eine Zeitzeugin des Nationalsozialismus,  sprach davon, dass das deutsche Volk damals auszog, die Fleischtöpfe Europas zu erobern und verweist mit dieser unmissverständlichen Aussage auf das Phänomen der Habsucht, die all diesen Schandtaten zu Grunde lag. 

Über Massenpsychologie ist es möglich, die Schattenseiten des Menschen  immer und immer wieder erneut hervorzuholen und dafür zu nutzen, dass eine kleine Clique von machtbesessenen, habsüchtigen, ideologisch oder religiös verwirrten Personen sich für eine gewisse Zeit unglaubliche Privilegien sichert und in der Regel ihren Größenwahn auslebt, indem sie der Masse Mangel einredet und aus ihr eine reisende Bestie macht. 

Das Gefühl nicht genug zu haben, um sich und seine Familie ernähren zu können, lässt Menschen, denen ethische Werte systematisch abtrainiert oder ausgeredet worden sind, zu allen inhumanen Mitteln greifen, um sich Dinge anzueignen. Es wird diffamiert, es werden die Ellenbogen ausgefahren, es wird gefoltert und ermordet, um zu rauben und sich gewissermaßen maßlos zu "sättigen". 

Dabei sind es nicht die Ärmsten, die sich  einreden lassen,  aufgrund von Mangel den Bruder  töten zu müssen, sondern  jene, die, sofern sie im Konsumrausch leben,  meinen,  eigentlich nie genug zu haben und deshalb berechtigt zu sein,  zu rauben und zu killen. 

Es ist das gefräßige Ego, was sich immer extremer auszuleben beginnt und selbst dann noch glaubt, im Mangel zu leben, wenn es sich Millionen oder gar Milliarden angeeignet hat. 

Niedertracht und Kälte nehmen in dem Maße zu, je mehr die Raubzüge eingebracht haben und selbst das letzte Hemd wird dem ausgeguckten Feind noch entrissen, um das habsüchtige Ego zu befriedigen. 

Neoliberalismus und Rechtpopulismus bilden leider ein ideales Paar, das sich, was die Schattenseiten der Menschen anbelangt, gegenseitig erfolgreichst befruchtet und zu immer brutaleren Mitteln greift, um diese auszuleben. 

So bleibt festzuhalten, dass man sich mit diesen Schattenseiten dringendst und ernsthaft befassen muss, um sie in ihrer Wirkung unschädlich zu machen und vor allem genau beobachten sollte, welche Absicht jemand verfolgt, wenn er Mangel predigt. Oft genug geht es nur darum, sich grenzenlos zu bereichern und selten darum, Menschen, die in Not sind, zu helfen. 

Helga König

Sonntag, 15. April 2018

Helga König: Sonntagskolumne, 15.4. 2018.

"Ein Haus ohne Bücher ist arm, auch wenn schöne Teppiche seinen Boden und kostbare Tapeten und Bilder die Wände bedecken." - Zitat von Hermann Hesse. 

Das Zitat von Hermann Hesse liest man immer mal wieder in den sozialen Medien. Diese subjektive Betrachtung Hesses wird zumeist vielfach angeklickt. Doch kann man sich dieser Meinung wirklich bedenkenlos anschließen? 

Das Adjektiv "arm" steht für: 1a ohne [genügend] Geld zum Leben, …1b. wenig habend, aufweisend oder hergebend, …2. unglücklich, bedauernswert, beklagenswert.*

Es ist anzunehmen, dass Hesse das Wort "arm" entweder im Sinne von "unglücklich" oder "bedauernswert" oder "beklagenswert" in seinem Satz verwendet hat. 

Einst lernte ich ein Haus mit einer großen Bibliothek kennen, dem es an schönen Teppichen und kostbaren Tapeten, auch Bildern an den Wänden nicht mangelte. Es war das freudloseste Haus, das ich je in meinem Leben erlebt habe, weil es immer nur ums Raffen und stets bloß um Lug und Betrug ging. Die Bücher waren letztlich nur Staffage. Es handelte  sich hierbei um Hunderte von seichten Romanen, mit denen die Sentimentalität der gefühlskalten Hausherrin bedient wurde, ferner um alte Bücher mit Nazi-Inhalt und um nicht aufgepackte, kostbare Bildbände, die Gäste zu Firmen-Jubiläen in die Villa anschleppten, weil sie von der Bibliothek, den Teppichen, den Bildern und von vielem anderen mehr geblendet waren. Keiner konnte sich vorstellen, dass dort beklagenswert intellektuelle Leere herrschte, weil tiefsinnige Gespräche bei Tisch per se unterbunden wurden und keiner die Bibliothek genauer unter die Lupe nahm. Das verbot allein schon die Contenance. 

Glücklich machen ja gute Bücher fast nie, doch sie schenken Erkenntnis, was oft schmerzhaft ist, weil man sich von alten Vorstellungen verabschieden muss. Loslassen ist für die meisten nicht einfach. Nicht grundlos gibt es eine Fülle von Ratgebern zu diesem Thema.

Bedauernswert sind alle Menschen, die aufgrund mangelnder Ausbildung oder Desinteresse vom Wissen ausgeschlossen sind und beklagenswert jene, die eine sehr gute Bildung haben, sich aber von abgefeimter Dummheit korrumpieren lassen, weil sie sich dadurch Vorteile versprechen. Ich kannte mal einen Pfarrer, der genau dies tat und so seinen Glauben verriet. 

Wer Bücher wirklich liebt, lebt mit ihnen, macht Notizen, steht auf diese Weise im Dialog mit den Autoren und gewinnt manchmal an wertvoller Erkenntnis hinzu. In Zeiten des Internets haben wir alle Gelegenheit, beinahe alles dort lesen und erfahren zu können, sodass Bücher fast nur noch des haptischen Reizes oder der liebevollen Erinnerung wegen eine Rolle in einem Haus spielen. 

Mein ganzes Leben hindurch habe ich Bücher gelesen, sammele sie, lebe mit ihnen und liebe sie. Doch bin ich dadurch glücklicher geworden? Eindeutig nein, wohl aber ein wenig erkenntnisreicher. Immerhin.

Je mehr mir durch meine tägliche Lektüre klar wird, wie diese Welt tickt, umso mehr erfasst mich der Ekel, dennoch höre ich nicht auf zu lesen.

Je mehr ich erkenne, dass aus der Geschichte nichts gelernt wird und angeblich gebildete Menschen nach wie vor irgendwelchen narzisstischen, verlogenen und kaltblütigen Neros oder Caligulas hinterher rennen, weil sie lieber seichte Romane verschlingen, anstelle sich mit Psychologie und Philosophie zu befassen und von daher realitätsblind sind oder weil sie sich mit menschenverachtender Ideologie zu dröhnen, anstelle ihren gesunden Menschenverstand zu benutzen, um so  mehr wird mir bewusst, dass nur  intensive Herzensbildung uns weiterbringt.  Leonardo da Vinci sagte einst: "Das wahre Wissen kommt immer aus dem Herzen". An dieser Tatsache hat sich bis heute nichts geändert.

Das Lesen von Büchern macht nur Sinn, wenn es dazu dient, humanistisch ausgereifter zu werden und entsprechend zu leben, d. h. den Menschenrechten zu dienen und  sich überall auf dieser Welt im Kleinen wie im Großen für sie stark zu machen. Die bildende Kunst, die Musik und die Poesie sind  hervorragende Mittel um das Herz zu weiten, damit menschenfreundliche Gedanken dort Platz  finden können. Wie notwendig das ist, sehen und erleben wir täglich.

Das Lesen von Büchern sollte niemals ein Mittel zur Flucht vor der Realität sein, sondern ein solches, sie positiv zu verändern.

Ein Haus ohne Bücher ist, sofern Güte und Herzenswärme dort zu finden sind, niemals immateriell arm. Es grenzt an Hochmut anderes zu behaupten.

Helga König

*Duden- arm

Samstag, 7. April 2018

Helga König: Sonntagskolumne, 8.4.2018

Der FAZ Net vom 6.4.2018 ist zu entnehmen, dass innerhalb der CDU ein "Konservatives Manifest" von Merkel-Gegnern formuliert worden sei. Es geht in dem Entwurf  u.a. darum, dass die Familie und das Leitbild "Vater, Mutter, Kinder" als die wichtigsten Grundlagen der Gesellschaft begriffen werden sollen. Zudem wendet man sich gegen eine weitere staatliche Förderung der "ideologisch motivierten Genderforschung" sowie gegen Quotenregelungen bei der Besetzung von Stellen. Stattdessen sollten "Kompetenz und Befähigung im Vordergrund stehen".* 

Des Weiteren wolle man eine "ungesteuerte Zuwanderung nach Deutschland und in unser Sozialsystem" abwenden und fordere einen besseren Schutz der Grenzen wie auch eine schnellere und konsequentere Abschiebung illegaler Einwanderer. Rechte, linke und islamistische Extremisten müssten kompromisslos bekämpft, liest man weiter, die doppelte Staatsbürgerschaft müsse abgeschafft und Arbeitnehmer von Sozialabgaben entlastet werden. Auch eine Wiedereinführung der Wehrpflicht werde postuliert, um die "Verteidigungsfähigkeit Deutschlands wiederherzustellen und unserer europäischen und internationalen Verantwortung gerecht zu werden".** 

Bereits in der NS-Zeit stellte die Familie ideologisch die Keimzelle der Gesellschaft dar. Es ging dabei vor allem darum, dass das Volk wachsen, sich also vermehren sollte. Der Grund: Man benötigte "Menschenmaterial", um ganz Europa mit einem mörderischen Krieg zu überziehen. Der Einzelne und sein Glück interessierten die braunen Despoten dabei allerdings nicht.

Wer auf dieses Nazi- Leitbild zurückgreift und zugleich nach der Wiedereinführung der Wehrpflicht schreit, steht unter dem Generalverdacht über kurz oder lang nationalstaatlicher Größenwahn ausleben und sich der AfD als zukünftiger Koalitionspartner andienen zu wollen. 

Die Absicht die AfD rechts zu überholen, um auf diese Weise auf Stimmenfang im rechten Lager zu gehen, ist degoutant und fördert eine Ideologie, die für ein liberales gemeinsames Europa mehr als nur schädlich ist, denn wird das "Konservative Manifest" erst einmal gesellschaftsfähig,  driften vermutlich immer mehr Wackelkandidaten in diesen ideologischen Schwachsinn ab, der ja nicht nur frauen- sondern menschenfeindlich ist. 

Zu unterstellen, dass Frauen, die über Quote in eine Position gelangt sind, weniger kompetent und befähigt seien als Männer, die sich um besagte Position beworben haben, ist schon recht unverschämt, wo doch jeder weiß, dass Frauen immer noch ein Vielfaches leisten müssen, um in Top-Jobs überhaupt eine Chance zu haben.

Gerade in Deutschland, das im letzten Jahrhundert im Rahmen von zwei Kriegen die Verantwortung für 70 Millionen Tode zu übernehmen hat, sollte man seine Schwerpunkte auf friedensstiftende Maßnahmen weltweit legen. Die Wiedereinführung der Wehrpflicht, wie auch die Fremdenfeindlichkeit, die im Wunsch, sich immer mehr abzuschotten, erkennbar wird, gehören eindeutig nicht dazu. 

Wieso sollten Menschen nicht mehrere Staatsangehörigkeiten haben? Fördert dies nicht letztlich das globale Denken, das in unserer globalisierten Welt einfach notwendig ist, um weltweite Probleme in ihrer Tiefe zu erkennen und auch zu lösen?

Je mehr wir nationalstaatliche Verhaltensmuster mindern, umso höher wird die Chance, nicht nur europa- sondern weltweit im Frieden leben zu können und damit eine Basis für wirtschaftliche Blüte überall zu schaffen.

Mit den Ideologien der Vergangenheit lassen sich die Probleme von Heute und Morgen nicht lösen. Aufeinander zu gehen und mit den Lebensformen, die sich  in den letzten Jahrzehnten entwickelt haben, zurecht zu kommen und sie zu kultivieren, ist angesagt. Alles andere führt in eine Sackgasse.

Helga König